Pfarrgemeinde St. Bartholomäus

Seit dem 1.September 2010 gehören die Pfarreien Altmannstein, Hagenhill, Sollern, Tettenwang sowie das Benefizium Mendorf und die Expositur Steinsdorf zum Pfarrverband. Rund 3400 Gläubige (Stand: 2021) werden von den beiden Geistlichen, Pfarrer Wolfgang Stowasser und Pfarrvikar Thomas Arokiasamy seelsorglich betreut. In den zurückliegenden Jahren seit der Fusionierung der beiden Pfarrverbände Ost (Altmannstein-Hagenhill-Tettenwang) und West (Mendorf-Sollern-Steinsdorf) haben die verantwortlichen Pfarrgemeinderäte und des Sechserrates in bester Zusammenarbeit mit den Geistlichen zahlreiche Veranstaltungen vorbereitet und erfolgreich durchgeführt.

Wissenswertes über die Pfarrei

St. Bartholomäus Tettenwang


  • zu Jahresbeginn 2022 zählt die Pfarrei 425 Kinder, Jugendliche und Erwachsene
  • neben dem Ort Tettenwang gehören die Weiler Ziegelstadel und Bruckhof sowie die Einöde Althexenagger, Wolfstal, Leistmühle, Hanfstinglmühle und Eichenhang zur Pfarrei
  • Tettenwang wurde am 1.Mai 1978 in die Großgemeinde Altmannstein eingegliedert
  • der Ort Tettenwang wurde 1060 erstmals urkundlich erwähnt, als der Edle namens Rudolf dem Kloster Geisenfeld eine Wiese bei dem Ort Tettenwang schenkte, 1326 gehörte „Toutenwank“ zum herzoglichen Amte Altmannstein. Nach den Diözesanmatrikeln vom Jahre 1433 hatte der Ort einen „selbständigen Kapellan“ mit einer Messtiftung. Früher war es Schambacher Filiale. 1590 hatte Tettenwang außer dem „Baptismale“ alles, was zu einer Pfarrkirche gehört.
  • Zahlreiche Pfarrherren beherbergte die Pfarrei in den letzten Jahrhunderten. 1667 eröffnete N. Winderer die neue Reihe der Benefiziaten, 1671 kam Ignaz Berger. Kurze Zeit später wurde Tettenwang nach Hagenhill eingepfarrt, damit waren die Gläubigen allerdings nicht zufrieden. Erst als im Jahr 1682 Michael Lösch als Pfarrprovisor von Schambach kam, änderte sich die Versorgungslage im Ort zusehends. So wurde ein neues Benefiziatenhaus gebaut und die Pfarrfelder fruchtbar gemacht. Nach dem Pfarrprovisor Martin Reusch kam 1696 der Pfarrer von Theissing. Von 1898 bis 1939 betreute Geistlicher Rat Georg Haas die Pfarrei, ihm folgte Geistlicher Rat Augustin Loibl, der bis 1976 als Seelsorger in dem Hopfendorf wirkte. Im Jahr 1976 kam Pfarrer Johann Schneider (gebürtiger Otterzhofener) nach Hagenhill, der die Pfarreien Lobsing, Hagenhill und Tettenwang mitversorgte. Als Pfarrer Schneider in Wolnzach Stadtpfarrer wurde, kam als Nachfolger Engelbert Ries, der 13 Jahre in den drei genannten Pfarreien bis 1993 seelsorgerisch wirkte und anschließend in Hemau wirkte. Danach sah es zuerst so aus, als ob Tettenwang keinen Geistlichen mehr bekommen würde. Schließlich kam mit dem aus Nordindien stammenden Thomas Marandi ein Pfarradministrator in die drei Pfarreien. Ihm folgte 1995 Pfarrer Hannes Lorenz, der die die Pfarrei Tettenwang zusammen mit den Nachbarpfarreien Altmannstein und Hagenhill sieben Jahre betreut. Daraufhin schickte das Ordinariat Pfarrer Josef Drexler und den aus dem Kongo stammenden Pfarrvikar Charles Bangala in die Pfarrei. Seit 1.September 2009 betreut Pfarrer Wolfgang Stowasser die Gesamtpfarrei. Unterstützt wurde er bisher von den indischen Pfarrvikaren George Kalathoor, John Joseph und seit 1.September 2021 Pfarrvikar Thomas Arokiasamy

Neues Outfit für St. Bartholomäus Tettenwang

Kirchenaußenrenovierung 2022/Innenrenovierung 2023

Wegen Corona standen in den letzten zwei Jahren nahezu alle Aktivitäten der örtlichen Vereine und kirchlichen Verbände still. Während dieser Zeit und schon davor bereiteten die Mitglieder der Kirchenverwaltung in Zusammenarbeit mit dem Baureferat der Diözese Regensburg die dringend notwendige Sanierung der Pfarrkirche St. Bartholomäus vor. „Der Zahn der Zeit hat in den letzten drei Jahrzehnten arg an unserer Kirche genagt, die 1991 letztmals mit einem Fassadenanstrich versehen wurde“, erinnert Kirchenpfleger Anton Treffer. Sobald es die Witterung erlaubt geht es mit der Außensanierung los – läuft alles planmäßig soll dieser erste Bauabschnitt im Spätsommer fertiggestellt sein.

Bewegende Kirchengeschichte

Erstmals urkundlich erwähnt ist der Altmannsteiner Ortsteil Tettenwang im Jahr 1060. Zu diesem Zeitpunkt gab der Edle namens Rudolf dem Kloster Geisenfeld eine Wiese bei dem Orte Tettenwang und so war die Pfarrei gegründet. Zu entnehmen sind diese Daten den Diözesanmatrikeln in der Bistumsstadt Regensburg. 1326 gehörte „Toutenwank“ zum herzoglichen Amte Altmannstein. In dieser Zeit entstand auch der frühgotische Kirchenbau. Bereits im Jahr 1433 hatte Tettenwang einen selbstständigen „Kapellan“ mit einer Messstiftung. Im Mittelalter gehörte das Hopfendorf als eine Filiale zur Pfarrei Schambach bei Riedenburg. Nach Visitationsakten von 1590 hatte Tettenwang außer dem Baptismale alles, was zu einer Pfarrkirche gehört. 1770 erfolgte die barocke Umgestaltung der Altäre, Fenster, des Kircheneingangs und der angebauten Sakristei. Das berühmte Deckengemälde von A. Bachl aus dem Jahr 1886 zeigt die Geburt Jesu im Stall von Bethlehem. Mehrer Renovierungsarbeiten gab es in der Pfarrkirche St. Bartholomäus im 19. und 20. Jahrhundert. So wurden 1909 der Hochaltar mit dem Kirchenpatron des Hl. Bartholomäus sowie der linke Seitenaltar mit der Mutter Jesu und der rechte Seitenaltar mit dem Hl. Antonius überarbeitet. Zwei bewegende große Tage gab es für die Tettenwanger vor 100 Jahren, als am 13. und 15.Dezember 1921 die ganze Dorfgemeinschaft auf den Beinen war und die „Consecration“ der drei neuen Glocken in der Pfarrkirche St. Bartholomäus feierte. Nach dem zweiten Weltkrieg bekam das Gotteshaus 1952 ein neues Geläut, und 1966 eine neue Orgel. 1973 wurde der 35 Meter hohe Kirchturm instandgesetzt, das Turmdach in Kupferblech eingedeckt, der Dachstuhl des Kirchenschiffs repariert und die Fassade neu gestrichen. Auch im Inneren des schmucken Gotteshauses wurden 1980 und 2001 bewegende Restaurierungen vorgenommen. Zweimal erhielt die Raumschale einen neuen Anstrich. Erneuert wurden auch die Empore und der Bodenbelag. Markant für die Gemeinde war 1980 der neue Volksaltar, von dem aus der Priester zum Volk spricht. 2001 wurden die hölzernen Kreuzwegstationen, die drei Altäre und die Kanzel restauriert. Die Sakristei erhielt neue Einbauschränke für die kirchlichen Utensilien und Priester- und Ministrantengewänder. Seit dem Mittelalter behielt die Pfarrgemeinde Tettenwang den Status einer Pfarrei - dies ist bis heute geblieben, auch wenn die 430-Seelen-Gemeinde aus Sicht der Seelsorge seit 2010 in der Pfarrgemeinschaft Altmannstein betreut wird. Im Pfarrverband der Pfarreien Altmannstein, Hagenhill, Sollern und Tettenwang sowie im Benefizium Mendorf und in der Expositur Steinsdorf leben derzeit 3400 Gemeindemitglieder.

Zahn der Zeit nagt

Eine ganz bewegende Zeit durchlaufen seit Jahren die 27 Diözesen der römisch-katholischen Kirche in Deutschland. Ausgelöst durch die schrecklichen Missbrauchsfälle kehren immer mehr der 23 Millionen Gläubigen der Kirche den Rücken und treten aus. Dies wirkt sich nicht nur beim spärlichen Kirchenbesuch, sondern auch in der Finanzkraft der Bistümer aus. In vielen Diözesen stehen reihenweise Gotteshäuser zur Disposition, einige Kirchen in Deutschland wurden bereits umwidmet, verkauft oder sogar abgerissen. „Gott sei Dank haben wir rechtzeitig Vorsorge für die Renovierung getragen und nun kann unsere Pfarrkirche umfassend renoviert werden“, freut sich Kirchenpfleger Anton Treffer im Gespräch. Das mit 140 Sitzplätzen geräumige Gotteshaus soll wieder ein Schmuckstück im Dorf werden und damit auch die Pfarrgemeinde über diese schwierige Zeit bringen. Der äußere Zustand der Pfarrkirche St. Bartholomäus signalisierte den Bürgern schon seit langem, dass der Zahn der Zeit an dem Jahrhundert alten Gotteshaus schon sichtbar nagt. Deshalb haben sich die Verantwortlichen der Kirchenverwaltung unter Vorsitz von Pfarrer Wolfgang Stowasser seit einigen Jahren dem Thema „Kirchensanierung“ intensiv auseinandergesetzt und deren Umsetzung trotz Corona und immer leerer werdenden Kirchen vorangetrieben. Mit Erfolg! Nachdem im letzten Jahr die Genehmigung seitens der bischöflichen Finanzkammer erfolgte, geht es ab Februar zügig mit den Renovierungsarbeiten voran. „Wie sich wohl schon herumgesprochen hat, werden wir heuer – nach einigen Vorplanungen, mit der Außenrenovierung unserer Pfarrkirche St. Bartholomäus beginnen“, informierte vor kurzem Pfarrer Wolfgang Stowasser im aktuellen Pfarrbrief. Die Kirchenverwaltung Tettenwang hat das Architekturbüro Christian Roßbauer aus Abensberg mit den Planungen und der Durchführung beauftragt. Sichtlich erfreut zeigte sich der Geistliche, dass die Bischöfliche Finanzkammer die Maßnahme und das Kostenvolumen von gut einer halben Million Euro für den ersten Bauabschnitt genehmigt hat. „Die Renovierungskosten werden zum Großteil mit 50 Prozent bezuschusst“, ergänzte Stowasser.

Neues Ziegeldach, Außenputz und Farbanstrich

Mit einem festen Maßnahmenkatalog versehen sind die vergebenen Arbeiten am äußeren Kirchengebäude. „Uns liegt sehr am Herzen, dass es nun endlich losgeht mit der Sanierung und der geplante zeitliche Ablauf von den Baufirmen auch eingehalten wird“, betont Kirchenpfleger Anton Treffer. Seit Jahren engagiert sich der 58jährige im Team der Kirchenverwaltung für alle Bau- und Erhaltungsmaßnahmen. Das bischöfliche Baureferat erkannte in seiner Stellungnahme die dringende Notwendigkeit, die historische Dachkonstruktion vor weiteren Schäden zu bewahren und diese im Zuge der Außenrenovierung von Turm und Langschiff unbedingt instand zu setzen. Auf dem langgestreckten Kirchenschiff muss das rote Ziegeldach wegen Schadhaftigkeit erneuert werden, ebenso die Dachrinnen. Die an der Nordwand des Presbyteriums angefügte zweigeschossige Sakristei sowie das an der Westseite rundbogige Portal mit der zweiflügeligen Kirchentür sind ebenso dringend sanierungsbedürftig. „Das unter dem Emporenfenster in die Fassade eingelassene Kriegerdenkmal zeigt ebenso Schäden und wird von der der Marktgemeinde Altmannstein in Zuge der Außenrenovierung erneuert“, sagt der Kirchenpfleger. Massiven Sanierungsaufwand gibt es beim frühgotischen Kirchturm mit seinen drei quadratischen Sockelgeschossen und kleinen Schlitzfenstern in der Süd- und Ostfassade. „Bei der ersten Maßnahme wird das Kirchenfundament freigelegt und mit einer neuen Lehmpackung abgedichtet“, berichtet Pfarrer Stowasser. Der verbrauchte Sanierputz im Sockelbereich wird mit einem Trass-Kalk-Mörtel erneuert. Die Fassade des Kirchenschiffs und des Turms, die gegenwärtig mit einem Stahlgerüst eingerüstet werden, erhalten nach dem Entfernen des schadhaften Mauerputzes und dem neuen Verputz einen neuen Silikat-Farbanstrich. „Wir bleiben beim selben gelb-beigen Farbton“, so der Kirchenpfleger. Ferner werden die sechs Bleikristallfenster restauratorisch aufgefrischt – vier davon zeigen die Evangelisten Lukas, Markus, Matthäus und Johannes. Am stärksten in Mitleidenschaft gezogen wurde aufgrund der Witterung das Eingangsportal an der „Wetterseite“ der Kirche. „Einen größeren Aufwand erwarten wir am Langhaus der Kirche“, ergänzt Treffer. Das vor allem im Traufbereich geschädigte Dachgebälk muss nach den denkmalschutzrechtlichen Bestimmungen ertüchtigt, d.h. teilweise erneuert oder ausgetauscht werden. Das desolate Ziegeldach muss komplett ausgetauscht werden, da die Dachdeckung äußerst schadhaft ist und abbröckelt. „Unsere Kirche bekommt wieder ein rotes Ziegeldach, alles andere würde nicht ins Ortsbild passen“, so der 58jährige. Mehrmals in der Vergangenheit wurde die Kirche von Blitzschlägen heimgesucht. Deshalb wird die Blitzschutzanlage bei der Dachsanierung komplett erneuert. „Aus Gründen der Sicherheit und gesetzlichen Vorgaben werden die Turmebenen und die Turmaufgänge entsprechend überarbeitet – und – ein großer Akt wird der stark korrodierte Stahlglockenstuhl im 35 Meter hohen Kirchturm“, beschreibt Pfarrer Wolfgang Stowasser die prekäre Situation. Dieser wird gegen einen neuen Eichenholz-Glockenstuhl ausgetauscht.

St. Bartholomäus wird eingerüstet

Bestens geplant wurden von der Kirchenverwaltung mit dem Architekturbüro Christian Roßbauer aus Abensberg die zeitliche Abfolge der Renovierungsarbeiten. In der ersten Februarwoche starteten die Gerüstbauarbeiten, damit die Zimmerer mit dem Abdecken des schadhaften Ziegeldachs beginnen können. Je nach Witterung werden diese Arbeiten eine lange Zeit in Anspruch nehmen. Das Dachträgerwerk über dem Kirchenschiff – eine typische Barockkonstruktion mit Hängesäule und Sprengwerk – wurde vor über hundert Jahren eingebaut. Ein großer Teil der morschen Dachbalken muss ausgetauscht werden. Bevor die neuen roten Dachziegel aufgelegt werden können, wird das Spengler neue Dachrinnen und Bleche verarbeiten. Schließlich folgt die neue Blitzschutzanlage, damit das Gotteshaus in den kommenden Jahrzehnten von Blitzschlägen verschont wird. Eine weitere Mammutaufgabe ist die Demontage des bestehenden Glockenstuhls. Der Turmhelm wurde 1973 letztmals erneuert, in dem die Mauerschwellen durch einen Betonringanker ersetzt wurden. „Da die Kuppel holztechnisch problematisch ist, kann dies langfristig zu Fäulnisschäden am Gebälk führen“, so die Ausführungsbeschreibung des Regensburger Baureferates. „Einige Zeit werden die Zimmerer mit der Demontage des schadhaften Glockenstuhls beschäftigt sein“, beschreibt Kirchenpfleger Anton Treffer diese Herausforderungen. Entsprechend dem Gutachten des Glockensachverständigen ist der stark korrodierte Stahlglockenstuhl nebst Glockentechnik zu erneuern. Der neue Glockenstuhl wird aus langjährig gelagertem Eichenholz in handwerklicher Manier angefertigt – möglichst ohne Metallverbindungen. Dann werden auf den neuen Glockenstuhl die Antriebe für die drei Glocken montiert. Vollkommen erneuert werden auch die elektrischen Leitungen bis in den Glockenturm hinauf.  Zur gleichen Zeit wird das nahe der Pfarrkirche gebaute alte Leichenhaus an schadhaften Stellen ausgebessert. Rund um die Kirche erfolgt die Trockenlegung des Mauerputzes und dem Einbau einer Drainage. Läuft alles planmäßig starten nach der Trocknung des Maurerputzes im Mai/Juni die Malerarbeiten im gelb-beigen Farbton. Nach dem Abbau des Stahlgerüstes wird dann der erste schöne Anblick für die Gläubigen erwartet.

Innenrenovierung und Kirchhofsmauer ab 2023

Sobald die Außenrenovierung im Herbst abgeschlossen ist, startet der zweite Teil im inneren des schmucken Gotteshauses im Frühjahr 2023. Letztmals wurde bei einer grundlegenden Innenrenovierung vor zwanzig Jahren 2001 die Raumschale des Gotteshauses mit einem neuen Anstrich versehen. Dann steht die Restaurierung der Heiligen-Figuren, der Altäre, der Kanzel und Empore mit Orgel in der Pfarrkirche an. Da sich an der Kirchhofsmauer starke Putzschäden durch eindringende Feuchtigkeit an der Mauerkronenabdeckung zeigen, muss diese entsprechend renoviert und auf der Ostseite befestigt werden.  -hhe-