Backofen wird rege genutzt/Schnupper-Brotback-Kurs ein volles Erlebnis
„April, April, der weiß nicht, was er will“ – so konnte man das nicht gerade frühlingshafte Wetter am letzten Wochenende beschreiben. Während draußen ein Schneesturm Sturm tobte und Regen auf die Dächer prasselte, kneteten ein knappes Dutzend interessierter Frauen und Männer im Schulhaus einen Brotteig. Tags darauf schürte OGV-Chef Reinhard Eberl den Holzbackofen am Sportplatz neben dem Kinderspielplatz eine und kurz vor Mittag schossen die begeisterten Teilnehmer das Brot ein.
„Backen macht Freude“
„Ich konnte mir gar nicht vorstellen, dass es so eine große Freude macht, eigentlich gar nicht schwer ist und am Ende ein tolles Brot der Lohn der Arbeit ist“, schwärmten einige Frauen. Dank einem Dutzend engagierter OGV-Mitglieder, die im Herbst 2022 in Eigenregie einen Dorfbackofen in rund 250 Stunden erbauten, backen die OGV´ler ein bis zweimal im Monat. Nach anfänglichem Hineintasten mit den Fragen: „Wie schnell erwärmt sich der Ofen? Welche Mehlsorten verwenden wir? Wie lange soll der Brotteig gehen, bis er einschussbereit ist? Getreu dem guten Sprichwort „Es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen“ tasteten sich die Hobbybäcker vom OGV mit Reinhard Eberl und Richard Feigl an der Spitze in das Backen von Holzofenbrot hinein. „Es ist reine Übungs- und Erfahrungssache, bis das selbstgebackene Brot zum Verzehr auf dem Tisch liegt“, scherzt Reinhard Eberl.
„Mehldampferl mit Sauerteig“
Gut ausgebucht ist das Dorfgemeinschaftshaus während der Woche mit Spieleabende, Versammlungen, Vereinssitzungen, Bastelabenden und gemütlichen Stammtischrunden. Am Freitagabend nutzen rund ein Dutzend interessierter OGV-Mitglieder den „Schnupperkurs Brotbacken“ im DGH-Schulhaus. Bevor der Erfolg in Form duftender Bauernbrotlaibe sichtbar wird, ist erst einmal Köpfchen und auch Schweiß gefragt. „Zum Auftakt eines Backvorgangs setzen wir nach eigener Rezeptur den Sauerteig und den Weizenvorteig an“, erzählt Irene Feigl. Mit der gewünschten Roggenmehlmenge vermengten die Hobbybäcker den Sauerteig mit Wasser. Gut geknetet ruhte der Teig die Nacht über bis zum nächsten Morgen. Ebenso setzten die OGV´ler einen Dinkelhefeteig an. Bevor beide Teige am Samstagvormittag vermischt wurden, entnahm Reinhard Eberl für das nächste „Sauerteigdampferl“ eine bestimmte Menge. Dann wurden die entsprechenden Gewürze und schließlich die restliche Menge an Dinkel- und Roggenmehl ergänzt. Mit Hilfe einer Knetmaschine wurde der luftig-lockere Teig geknetet. „Ob mit der Hand oder der Küchenmaschine spielt keine Rolle“, sagt Eberl, aber schweißtreibender ist natürlich Handarbeit. Ganz wichtig ist, dass das Brot kräftig und lange geknetet wird – aber auch nicht zu lange! Durch das Kneten nimmt der Teig Sauerstoff auf und das Brot wird feinporig und luftig. „Brot ist seit jeher eines der wichtigsten und beliebtesten Lebensmittel. Selbstgebacken schmeckt es besonders gut, denn hier ist sich der/die Bäcker/in über die Zutaten gewiss“, so die OGV´ler. Während im DGH mit Mehl, Gewürzen und Wasser gearbeitet wurde, heizen OGV-Mitglieder den Backofen am Sportplatz mit Fichtenholzscheite ein. „In den ersten Minuten raucht es natürlich aus dem Kamin, aber je besser das Holz brennt und den aus Schamott bestehenden Backraum erhitzt, desto schneller kann mit dem Backvorgang begonnen werden. Mittels Zug kann der Naturofen reguliert werden, um die gewünschte Temperatur von rund 280 Grad zu bekommen. Während des kontrollierten Abbrennens bereiteten die Hobbybäcker im Schulhaus alles für den Backvorgang vor. Mittels Teigschaber wurden gewichtsgleichen Teigmengen geformt und in die Gärkörbe gelegt. Dort verblieben sie eine knappe Stunde zugedeckt zur Teigruhe. Entsprechende Wärme begünstigte das Gehen des Sauerteigprodukts. In der Zwischenzeit war das Fichtenholz verbrannt und der Backraum im Ofen wurde von Reinhard Eberl mit einem Eisenschieber ausgeräumt und mittels Stahlbesen gereinigt. „Je sauberer die erhitze Fläche ist, desto schöner wird das Brot“, ergänzt der begeisterte Hobbybäcker. Dann gings Schlag auf Schlag…
Auf die Brote – fertig los…
Kurz darauf fuhrt Reinhard Eberl mit seinem Auto vor, beladen mit einem Dutzend aus Hefe- und Sauerteig gefüllten Brotkörben. „Jedes Brot hat ein Gewicht von gut einem Kilogramm“, ergänzte Irene Feigl. Mittlerweilen hat sich der Backraum auf die gewünschten 280 Grad abgekühlt. Jetzt muss es schnell und überlegt zugehen. Während die OGV-Mitglieder die leicht bemehlten Brotteige aus der Backform auf den Holzbrotschieber auflegten, öffnete Irene Feigl die eiserne Backraumtür und Reinhard schoss die Brotlaibe einzeln ein. Dieser Vorgang muss schnell und korrekt erfolgen, damit die Laibe im Ofen nicht aneinanderkleben und genügend Platz zum Aufgehen vorhanden ist. Auch dieses Mal klappte der Vorgang reibungslos. Die Eisentür schloss sich nun für rund eine Stunde. Bei der gewünschten Hitze von 280 Grad brauchen die Brotlaibe gut 60 Minuten. Diese Zeit nutzen die Schnupperteilnehmer für eine Pause zuhause. „Um es beim nächsten Mal noch besser zu machen, notieren uns jedes Mal, was gut läuft bzw. was wir noch besser machen können“, verrät Irene Feigl, denn schließlich ist alles Lernen und Erfahrung sammeln.
Holzofenkruste besteht Klopfvorgang
Schnell verfolg die Stunde Backzeit. Die Temperatur im Backofen war erwartungsgemäß auf 200 Grad gefallen. Nun kam der spannendste und schönste Moment für alle begeisterten Teilnehmer: Reinhard Eberl öffnete die Eisentür und fischt mittels Holzbrotschieber die zwölf Dinkel-/Roggenbrote aus dem Backraum. Alle Frauen und Männer sind begeistert: „Wow, eines ist schöner wie das andere! Alles ist super gelungen“. Die Klopfprobe an der Unterseite des Holzofenbrotes bewies, dass es durchgebacken war. Und damit nicht genug: Die Restwärme von 200 Grad nutzten Irene Feigl und Anita Eisenmann für den mitgebrachten Hefeteig. Nach knappe einer halben Stunde duftete der gelbe Hefezopf – der Kaffeetisch war damit gerettet. hhe
Mittlerweile seit drei Jahren haben sich die Mitglieder des Obst- und Gartenbauvereins Tettenwang nicht mehr zur Jahresversammlung getroffen. Der Grund ist bekannt: die seit fast drei Jahren andauernde Coronakrise. Dank des regen Vorstandsteams um OGV-Chef Reinhard Eberl und seinem Vize Richard Feigl sowie der aktiven OGV-Kindergruppenleiterin Irene Feigl sowie engagierten Beisitzern und Vereinsmitgliedern waren dennoch einige Aktivitäten zu verzeichnen. Herausragendes Ereignis in diesem Jahr ist der Bau des neuen Dorfbackofens am Sportplatz.
Aus für Gartlerball – Dorfbackofen Schmuckstück
Auch im 49. Jahr seines Bestehens hat der Obst- und Gartenbauverein Tettenwang in seiner langen Vereinsgeschichte trotz „Coronamüdigkeit“ einige Aktivitäten zum Wohle seiner Mitglieder und Dorfbewohner geleistet. In den rund 18000 Tagen seit der Vereinsgründung im März 1973 haben sich die OGV-Mitglieder mit ihrem Engagement im Dorfsleben nicht nur einen guten Namen gemacht, sondern sind wirklich eine feste Größe in dem 430-Seelen-Hopfendorf. Besonders stark setzt sich der OGV seit rund einem Jahrzehnt in der Nachwuchsarbeit ein. Rund zwei Dutzend Kinder treffen sich das Jahr über zu verschiedenen Aktivitäten. Rund ein Viertel der aktuell 210 Mitglieder und eine Abordnung vom benachbarten OGV Mindelstetten war am Samstagabend zur Jahresversammlung in den Landgasthof „Zum Gaulwirt“ gekommen, um sich zu informieren. OGV-Chef Reinhard Eberl lud zum Auftakt alle anwesenden Mitglieder ein, sich zu einer Schweigeminute für die seit der letzten Zusammenkunft verstorbenen sechs Vereinsmitglieder von den Plätzen zu erheben: Helmut Bogenberger, Rosa Burger, Konrad Baur, Maria Pöppel, Hedwig Treffer und Angela Schmailzl. Zahlreiche Besuche absolvierte der OGV-Vorstand bei runden Geburtstagen von Vereinsmitgliedern. Der Mitgliedsbeitrag beträgt nach wie vor 10 Euro. Die Vereinsleitung, bestehend aus 12 Personen, tagte ein Dutzend Mal in den drei Jahren. Dank und Anerkennung zollte der OGV-Chef den beiden langjährigen Kassenprüfern Bernhard Hegenberger und Georg Koch sowie der Kindergruppenleiterin Irene Feigl. In seinem Tätigkeitsbericht mit Hilfe einer PowerPoint-Präsentation zeigte Eberl die zahlreichen Aktivitäten auf. Dazu zählten die der „Tag der Umwelt“ um die seit vielen Jahren angebotene Häckselaktion von Baumschnittmaterial. „Aufgrund Corona fielen unsere legendären Gartlerbälle 2020, 2021 und 2022 aus…. und auch 2023 wird es keinen Ball geben“, informierte Eberl die Anwesenden. Schon in den Vorjahren hatte der bekannte Faschingsball mit wenig Besuchern zu kämpfen. „Wer Ideen für eine Ablösung des Gartlerball durch andere Faschingsaktivitäten habe, soll sich beim Vorstand melden“, appellierte der OGV-Chef an die Mitglieder. Zum Opfer fiel leider auch der Vereinsausflug. Dafür waren die OGV-Mitglieder bei den Einweihungsfeierlichkeiten des neuen Dorfgemeinschaftshaus „Schulhaus“ bei der Bewirtung der Gäste aktiv. Zentraler Mittelpunkt der Aktivitäten mit vielen Arbeitsstunden war der Bau des neuen Dorfbackofens nahe dem Sportplatz am Kinderspielplatz. In Eigenregie bauten rund ein Dutzend Männer und Frauen aus alten Ziegelsteinen vom ehemaligen Dorfschulhaus und dem Bausatz der Firma Häussler den wunderschönen Dorfbackofen. „Das war wieder mal eine super Sache und sehr gut war, dass wir gleich im ersten Durchgang in den Genuss der Förderung aus dem Zuschussprogramm Altmühl-Jura gekommen sind“, freute sich Eberl. Von den Gesamtkosten über 5.200 Euro erhält der OGV eine Förderung von 2.500 Euro, der Rest wird aus Eigenleistungen und Spenden getragen. Dreimal haben sich bereits interessierte Mitglieder mit dem Vorstand zur Backaktion eingefunden. Ob es künftig feste Backtage bzw. feste Zeiten gibt, bespricht der Vorstand in Kürze.
Für 500 Jahre Vereinszugehörigkeit geehrt
Schatzmeisterin Bettina Pöppel stellte in ihrem Kassenbericht für die Haushaltsjahre 2020 bis 2022 detailliert und fachkundig die finanzielle Seite des zweitgrößten Vereins im Ort vor. Die beiden Kassenprüfer Georg Koch und Bernhard Hegenberger bescheinigte der Kassiererin eine exzellente Kassenführung. Letzterer nahm auch die Entlastung der Schatzmeisterin vor, welche von den Mitgliedern einstimmig erteilt wurde. Marktgemeinderat Stefan Koch (CSU) bedankte sich für die geleisteten Aufgaben beim OGV-Vorstand und sprach große Anerkennung für die wichtige Arbeit aus. Die Entlastung des Vorstands erfolgte ebenso einstimmig. Gleich drei Jahrgänge fasste der Vorstand heuer bei der Mitgliederehrung zusammen. Für 25jährige Mitgliedschaft im OGV Tettenwang wurden fünf Mitglieder mit der silbernen Ehrennadel und einem Blumenstock geehrt: Elke Beischl, Claus Burghausen, Bernhard Eberl, Hubert Proger und Anton Treffer (Kieferstraße). Viel Applaus gab es für 40 Jahre Mitgliedschaft beim OGV für Waltraud Haunschild, Dietlinde Gschwendtner, Maria Kraus, Elisabeth Körbler, Marianne Kraus, Konrad Pfaller, Roswitha Priflinger und Elfriede Pfaller.
Aktive OGV-Kindergruppe Signal für die Zukunft
Etwa zwei Dutzend Kinder sind gegenwärtig in der Kindergruppe Gartenwichtel aktiv, welche von Irene Feigl geleitet wird. Aktiv gestalteten die Kindergruppe das Jahresprogramm der letzten drei Jahre. In den insgesamt ein Dutzend Treffen demonstrierten die OGV-Kids eine starke Gemeinschaft und Gruppendynamik. Ziel des Vereins ist das Kennenlernen und den Zusammenhalt der Dorfkinder untereinander zu fördern sowie den Spaß und die Freude am Spiel zu vermitteln. In den regelmäßigen Treffen bastelten die Kinder, besuchten einen Imker und ließen sich alles rundum Honig erklären. Bunt und schön waren die selbstgebastelten Nistkästen, welche die Väter mit den Kids fertigten. Aktiv waren die Kids auch beim Tag der Umwelt. Viel Freude machte 2021 der „Square-Food-Garden“ mit zwanzig Beeten, welche die Kinder ansäten, pflegten und schließlich ernteten. Sehr gut angekommen waren die „Sonnenblumenpatenschaften“ im Coronajahr 2020 im Garten von Ludwig Beck. Und auch dieses Jahr planen die Kids verschiedene Einsätze in der Natur.
Buntes Jahresprogramm 2023 in Planung
Viel haben die rührigen Gartler um OGV-Chef Reinhard Eberl und seinem Stellvertreter Richard Feigl im kommenden Jahr 2023 vor. Nach den erfolgreichen Backaktionen in den letzten drei Wochen soll der von den OGV-Mitgliedern errichtete Steinbackoben am Fußballplatz neben dem Kinderspielplatz feierlich eingeweiht werden. „Bleibt das Wetter noch schön, wollen wir sogar heuer noch ein Backofenfest anbieten, ansonsten gleich im Frühjahr“, so Eberl. Aufgrund der großen Nachfrage beim Tanzkurs vor drei Jahren, will der Vorstand eine Neuauflage des Tanzkurses anbieten. Eine Winterwanderung mit Lagerfeuer in die umliegenden Fluren wird nicht nur die Kinder erfreuen – der Termin wird rechtzeitig bekanntgegeben. Die Häckselaktion findet wieder im April 2023 statt; der Anlieferungsbeginn von Baumschnittmaterial bei der Jagdhalle ist bereits ab 11.März möglich. Gesellschaftlich wollen die OGV´ler im Sommer punkten: im Juni/Juli steigt ein Gartenfest am Sportplatz mit Livemusik und Tanzmöglichkeit.
Der ausgefallene Vereinsausflug soll 2023 in die Fuggerstadt Augsburg führen – der Termin und das Programm werden rechtzeitig bekanntgegeben. Verschiedene Fachvorträge zum Thema Gesundheit und Nachhaltigkeit mit Einwecken und Brotbacken folgen. Gern nehmen Vorstand und Beisitzer weitere Ideen von den Vereinsmitgliedern entgegen.
Fachvortrag Effektive Mikroorganismen Nach exakt einer Stunde dankte OGV-Vorsitzender Reinhard Eberl den Mitgliedern für das Mitmachen und die Unterstützung. Schließlich startete die angekündigte Information über „Effektive Mikroorganismen“ – kurz EM. Bereits im Vorfeld der Versammlung hatte Josef Meier aus Hemau einen Infotisch mit allen Broschüren über EM aufgebaut. Gespannt verfolgten die interessierten Zuhörer seine praktischen Tipps. Man spürte regelrecht, dass Josef Meier sich seit vielen Jahren diesem Thema widmet und es auch in seiner Familie und im Berufsalltag lebt. Insbesondere informierte Meier über die Anwendungsbereiche in Haus und Garten, insbesondere über die Bodenaufbereitung für bessere und gesündere Früchte. EM1 aktiviert lokal vorhandene Mikroorganismen, welche im Boden und im Wasser leben, und maximiert deren natürliche Kraft. Angefangen von der Verbesserung des Wassers in der Regentonne bis hin zur natürlichen Unterstützung des Wachstums im Garten und im Haushalt.