30.Jubiläumstour des Stammtisch nach Altötting/Sportleiter Karl-Heinz Hecker sagt leise "servus"/Nachfolger gesucht!
Unter einem „heißen Stern“ stand die 30. Jubiläums-Tour des Stammtisch Tettenwang zu Bayerns bekanntesten Wallfahrtsort Altötting Ende Juli. „Bei hochsommerlichen Temperaturen machten sich 13 Biker und zwei Begleitpersonen auf dem strapaziösen, aber für die Radsportler überaus beliebten 275-Kilometer-Tripp“, beschreibt Sportwart Karl-Heinz Hecker. In den zurückliegenden drei Jahrzehnten, seit er die Zwei-Tages-Radtour des Stammtisch Tettenwang organisierte, blickte der 55jährige auf viele Höhepunkte und Herausforderungen zurück.
Vor der Gnadenkapelle stellten sich die 13 Biker sowie das Betreuungsteam Günther Knoblich und Thomas Zacherl zu einem obligatorischem Gruppenfoto
Jede Tour steht unter anderen Vorzeichen
Schon von Anbeginn der Gründung des Stammtisch Tettenwang im Jahr 1979 mit knapp zwanzig Männern, standen sportliche Aktivitäten im Mittelpunkt der Vereinigung. „Jeden Donnerstag trafen wir Stammtischler uns im Vereinslokal beim „Hopfenwirt“ Michael Forster zu geselligen Treffen und am Wochenende spielten wir Fußball und unternahmen zahlreiche Radtouren“, erinnert sich Karl-Heinz Hecker an seine Anfangsjahre. Mit einer schlagkräftigen Truppe absolvierten die Biker den jährlich Arber-Radmarathon, der in diesem Jahr zum 38.Mal stattfand. „Viele Jahre stellten wir mehrere Fahrer beim legendären 24-Stunden-Rennen des RSC Kelheim und nahmen mit Erfolg bei den Rundfahrten in Reichertshofen, Rottenburg und Lupburg teil“, erzählt Sportleiter Hecker mit einem Grinsen im Gesicht. „Uns war es gleich, ob wir schönes oder schlechtes Wetter bei unseren Radtouren hatten – wir waren begeistert bei der Sache“, schildert der 55jährige. Dass wegen Corona die Pedalritter zweimal auf den Trip verzichten mussten, schmerzte sehr. Umso größer die Freude, dass es in diesem Jahr wieder klappte und der Zulauf bei der Jubiläumstour mit 13 Bikern groß war.
Sommerliche Hitze bei 270-Kilometer-Trip
Früh aus den Federn ging es am Samstagmorgen für die Biker mit dem Treffpunkt am „HopfenErlebnisHof“. Pünktlich um 7 Uhr startete das Feld die 135 Kilometer Wegstrecke zum Wallfahrtsort Altötting. Bei traumhaftem Wetter ging es mit Renn- und Treckingrädern auf den strapaziösen Weg, um neben sportlicher Herausforderung auch die Seele aufzufrischen. Karl-Heinz Hecker hatte im Vorfeld wieder alles bestens vorbereitet und leistete wieder erstklassige Arbeit. „Nach so vielen Jahren ist unsere Tour zum Selbstläufer geworden – und mit den disziplinierten Bikern macht es große Freude“, so der Sportleiter. Die Wegstrecke führte größtenteils auf Haupt- und Nebenstraßen nach Altötting – also weg von der Bundesstraße 299 – und am Sonntagfrüh wieder dieselbe Strecke zurück“, so der begeisterte Radsportler. Im Mittelpunkt standen die Teamarbeit und die überragende Zusammenarbeit. Nach mehreren Trinkpausen stand mit dem Weißwurstessen in Hohenthann die erste größere Pause an, gefolgt von der Mittagspause in Neumarkt St. Veit. „Ich bin froh, dass wir auf unserer 30.Altötting-Tour alle gesund im Gnadenort angekommen und natürlich erst recht wieder heil und froh in Tettenwang zurückgekommen sind“, so der Sportwart. Großen Anteil am Gelingen hatten die beiden Begleitfahrer Günther Knoblich und Thomas Zacherl (beide aus Ried bei Laimerstadt), welche die Tour wieder erstklassig mit ihrem Service und einer Top-Versorgung unterstützten. Neben kleineren Hilfen hatte das Duo dieses Jahr nur einen Platten zu versorgen, der professionell an Ort und Stelle gelöst werden konnte. Mit einem 30er-Schnitt war die 30.Jubiläumstour auch sportlich top verlaufen. Aufgrund des Niedrigwassers der Donau bei Eining konnten die 13 Biker nach gemütlicher Einkehr im Biergarten nicht auf Hienheim mit der Fähre übersetzen, sondern mussten die Heimfahrt der letzten zwanzig Kilometer über Neustadt antreten.
„30 Jahre sind genug, den Job in jüngere Hände zu legen“
Bei der abendlichen Einkehr im Gasthaus Söll in Niedertaufkichen ließen es sich die Biker in geselliger Runde mit deftigem Essen gut gehen. Es wurde viel gelacht und an die vielen Touren der letzten drei Jahrzehnte gedacht. „Des einen Freud, des anderen Leid“ - wie auch im richtigen Leben, gibt es Höhen und Tiefen, die es gilt, in jeder Situation zu bewerkstelligen. Herausragend gut hat Karl-Heinz Hecker in den zurückliegenden drei Jahrzehnten die zweitägige Altötting-Tour vorbereitet und gemanagt. Mit viel Applaus bedankten sich die Biker bei ihrem Führungsmann Karl-Heinz Hecker für seine umsichtige, tatkräftige und erfahrene Arbeit zum Wohle aller Biker. „Für mich ist jetzt nach 30 Jahren die Zeit gekommen, die sportliche Leitung der Zweitagestour in jüngere Hände zu legen“, verkündete der 55jährige. Hecker appellierte an die Tourgruppe, Ausschau nach einem interessierten Sportleiter zu halten, da er sein Amt nach drei Jahrzehnten aktiver Organisation nun zurückgebe.
Am Rande bemerkt...
Es gibt Menschen im Leben, die hängen ihr Wirken und Tun nicht an die große GLOCKE. Sie verrichten einen Riesenjob im Stillen und helfen so mit, dass ihre Mitmenschen davon stets profitieren. Auch wenn´s immer wieder Kritik gibt, schrecken Sie nicht zurück, GUTES zu tun, sondern blicken voller Dankbarkeit und Freude in die Zukunft.... Heinz ist solch ein wunderbarer Mensch! Hoffentlich wissen das viele und schätzen dies auch zu Lebzeiten... Werde auch Du solch ein hoffnungsvoller Menschen - es ist wunderschön! LG Bernhard
Sebastian Schmailzl & Ludwig Beck auf dem CAMINO
Wer trägt nicht den Gedanken, einmal selbst zu Fuß oder mit dem Fahrrad auf dem Jakobswege unterwegs zu sein? So wandern die Meisten in verschiedenen Etappen von jährlich 500 Kilometer, um schließlich nach fünf Jahren das Ziel zu erreichen. Eine ganz andere Reise auf dem „Camino“ – so nennt sich der Jakobsweg – planten nach reiflichen Überlegungen die beiden Tettenwanger Ludwig Beck und Sebastian Schmailzl. Der 64- und der 63jährige entschieden sich die Wegstrecke von 2622 Kilometer mit dem Fahrrad nach Santiago de Compostela zurückzulegen. Was die beiden Biker auf dem gut dreiwöchigem Tripp erlebten und was sie vom 2. bis 25. Mai erlebten, schildert unser Mitarbeiter Bernhard Hegenberger, der mit den Stammtischfreunden während der ganzen Zeit in engster Verbindung war.
„Wer eine solche Pilgerreise in Angriff nehmen will, muss sich im Vorfeld intensiv darauf vorbereiteten“, schildern die beiden Tage vor dem Start dieser Mammutaufgabe. Erst Priorität war für die beiden: „Welchen Jakobsweg fahren wir und welche Jahreszeit ist wohl die beste?“ Schnell war den Bikern klar, dass sie im Wonnemonat Mai die rund 2600 Kilometer lange Tour in vier Wochen die Tour bewältigen wollen. Aber nicht den einfachen Weg. „Wir haben uns nach intensiven Gesprächen auf den von Straßburg bis Santiago de Compostela durchgehenden Radwanderweg auf dem mittelalterlichen Weg entschieden“, bestätigt Ludwig Beck. Die ab Le-Puy-en-Veley gewählte Route führt im Herzen Frankreichs durch schier endlose Wälder und die unberührte Natur von Elsass und Vogesen, Haute Marne, Burgund und dem südlichen Zentralmassiv. „Einsame Landstriche sorgten dafür, dass die beiden stundenlang unterwegs waren, ohne auch nur einem Menschen zu begegnen“, erzählt Sebastian Schmailzl. Dann war die wichtige Frage: Wie bereite ich mich körperlich und mental richtig vor? „Hier vertrauten wir – wie schon 2019 auf unserer Tour zum Schwarzen Meer – der aus Kelheim stammenden Sportlernahrung, den sogenannten Elektrolyten der Apothekerin Carolin Rauscher“, bekräftigten die Biker. Zur Grundausstattung gehörten täglich Getränke, Baguette und Wurst. Einer der wichtigsten Punkte war die Packliste, denn neben der Ausrüstung, dem Rucksack, wichtigen Medikamenten und vielen anderen Dingen mussten sich die beiden Biker auf das Wesentliche beschränken, um das maximale Gewicht von 30 Kilogramm nicht zu überschreiten. „Alles musste auf unseren Bikes Platz haben – ein Begleitfahrzeug gab es nicht“, so der 63jährige Schmailzl. Dank eines praktischen Reisebüchleins holten sich die beiden Ratschläge für das richtige Radpilgern und nutzten erprobte Insidertipps, welche die Megastrecke auf dem „Camino“ schon mit Bravour meisterten. „Gott-sei-Dank waren wir von gesundheitlichen Problemen verschont“, erzählt Ludwig Beck. „Tage zu vor fieberten wir auf den Abreisetag hin, und bei kühlen 8 Grad starteten wir am 2.Mai von unserem Heimatort in die erlebnisreichste Tour unseres Lebens“, so die beiden begeisterten Biker. Über Landstraßen führte die Strecke des ersten Tages bis ins schwäbische Ulm, dann weiter bis in den Schwarzwald nach Freiburg. Fünf Tage lang absolvierten die beiden Biker gut fünfhundert Kilometer auf deutschen Straßen und hatten dabei ideales Fahrradwetter und sehr gute Übernachtungsmöglichkeiten. „Die Überquerung der Landesgrenze nach Frankreich war schon ein tolles Gefühl“, erzählt Beck. Nun befanden sich die beiden im Nachbarland und hier hatten sie großen Respekt bei der sprachlichen Verständigung. Dank der immensen Offenheit der Einheimischen entpuppte sich diese Angst als gegenstandslos, denn die beiden wurden erlebten eine große Gastfreundschaft. Neu war für die Tettenwanger das „Leben in den Pilgerherbergen“, in denen vielfältige Regeln herrschten. Dank der bisherigen Erfahrungen mit langen Radtouren – insbesondere der dreiwöchigen Tour 2019 von Tettenwang zum Schwarzen Meer mit 2600 Kilometer – freuten sich die beiden täglich mit einer Portion Humor, neue Wege kennenzulernen. Unterwegs trafen sie eine Reihe von „total netten Santiago-Pilgern“, sei es zu Fuß oder auch mit dem Fahrrad. Bewundernswert, dass Ludwig und Sebastian mit normalen Trekking-Fahrrädern die zweieinhalbtausend Kilometer lange Strecke meisterten.
Ab Colmar führte die Strecke auf dem ältesten Pilgerweg der Welt – dem Chemin St. Jaques oder auch Camino genannt. Dieser mittelalterliche Pilgerweg führt auf einer der schönsten und interessantesten Routen quer durch Frankreich und Nordspanien. „Überall wiesen große Hinweisschilder in verschiedenen Sprachen und natürlich der Jakobsmuschel auf den richtigen Weg hin“, freuten sich die Tettenwanger. Das erste Drittel des Radwanderwegs führte die beiden zum mittelalterlichen Pilgerort Le Puy-en-Veley im Herzen Frankreichs, der durch endlose Wälder in den Vogesen und Burgund führte. Meist verliefen diese Wege in über 1000 Meter Seehöhe durch äußerst karge Landschaften. Kein Wunder, dass nur wenige diesen mittelalterlichen Weg nehmen, denn der Zustand der Höhenweg war mit Steinen übersät. Vom idyllischen baskischen Ort Saint-Jean-Pied-de-Port führt der Weg bis auf 1.420 m Höhe über die imposanten Höhenzüge der Pyrenäen und über die Grenze nach Spanien. Durch die grünen Mittelgebirge Navarras erreichten die Biker dann die stolze Stadt Pamplona, die durch die alljährlichen Stierläufe und -kämpfe der San Fermin bekannt geworden ist. Noch lange wird den beiden der Sonntag, 16.Mai, in Erinnerung bleiben. „Wir waren gerade aufgebrochen, als nach kurzer Fahrt eine große Radpanne uns zum Stillstand brachte“, schilden sie. Was war passiert? Das Schaltauge am Trekkingrad von Sebastian Schmailzl war gebrochen. Ein Tiefpunkt! Und es sah aus, als ob die beiden die Tour hier abbrechen mussten. Mit dem Zug fuhren Sie zurück nach Toulouse und fanden nach dem zehnten erfolglosen Fahrradgeschäft einen „Engel“, der ihnen innerhalb 24 Stunden das Rad wieder reparierte. „Zwei Tage Unsicherheit über die Teilelieferung für die notwendige Reparatur waren schnell verflogen, als es am 18.Mai endlich wieder weiter ging. Über alte römische Straßen führte der Jakobsweg weiter nach Logrono, Hauptstadt des berühmten Weingebietes der Rioja. Von dort windet sich der „Camino Frances“ durch liebliche Weinberge und vorbei an sagenumwobenen Orten wie Santo Domingo de la Calzada und San Juan de Ortega bis in die alte Königsstadt Burgos. Schließlich radelten die beiden durch die karge kastilische Hochebene der Meseta, für viele Pilger der Ort einer besonders intensiven Begegnung mit sich selbst, bevor der Weg in die Metropole Leon mit der wohl schönsten gotischen Kathedrale Spaniens führte, die nicht nur religiös motivierte Pilger in atemloses Staunen versetzt. Doch auch der nächste Höhepunkt – Astorga mit seinem sehenswerten Bischofspalast von Antonio Gaudi – ließ nicht lange auf sich warten. Hinter Astorga führte der Camino Frances durch die fast tibetisch anmutende Landschaft der Maragateria und den höchsten Punkt der Pilgerreise auf den 1.500 m hohen Pass hinauf. Hier oben wartete mit dem „Cruz de Ferro“ ein besonderer Ort auf dem Jakobsweg: Einer jahrhundertealten Tradition folgend legen Pilger an diesem Eisenkreuz einen Stein aus ihrer Heimat und symbolisch eine persönliche Last ab. Dann durchquerten sie die atemberaubende Berglandschaft der Montes de Leon und erreichten die Stadt Ponferrada, in deren Zentrum er Sie imposante Burg des sagenumwobenen Templerordens fanden. Von hier ging es durch die Weinberge des Bierzos in den 1.300 m hoch gelegenen galicischen Grenzort O Cebreiro. „Heute war unser bester Tag mit 150 Kilometer zurückgelegter Strecke“, schrieben die beiden in das WhatsApp-Tagebuch. Der weitere Weg führt durch das grüne Mittelgebirge des keltisch geprägten Galiciens, dessen Natur und Kultur manchen Pilger an Irland erinnert. Vorbei an duftenden Eukalyptus Wäldern erreichten Ludwig Beck und Sebastian Schmailzl am Mittwoch, 25.April um 15.40 Uhr das Ziel der Pilgerreise: die Kathedrale von Santiago de Compostela. Voller Freude und Dankbarkeit fielen sie sich in die Arme und ließen sich in der sehenswerten Kathedrale und auf dem Vorplatz nieder. Zwei Tage nutzten sie die Zeit in Santiago, ehe sie am Freitag, 27.Mai, mit dem Fahrrad zum Flughafen fuhren und dort um 8 Uhr morgens den Rückflug von nach München antraten und schließlich am Samstag, 28.Mai um 1.38 Uhr in Heimatort Tettenwang ankamen!
„Wir sind müde und erschöpft – aber gefüllt mit unzähligen Eindrücken“ – so lautete das dankbare Fazit von Sebastian Schmailzl und Ludwig Beck. Wegen des hohen Energieverlustes verloren die beiden einige Kilos auf dem strapaziösen Weg. Sprachlich meisterten sie die drei Wochen bravourös: „Die meiste Zeit konnten wir uns mit Deutsch und Englisch verständlich machen, schließlich auch mit Hilfe anderer Radpilger“, erzählt Sebastian. Dass das Land Spanien im Südwesten eines der beliebtesten Urlaubs Länder Europas ist, kommt nicht von ungefähr. Neben der Gastfreundschaft und zahlreicher kulinarischer Genüsse bietet Spanien eine immense Vielfalt landschaftlicher Schönheit. Dazu zählt das Kastilische Hochland, im Norden Altkastilien und Leon sowie der Camino Frances, der wohl populärste aller Jakobswege. Durch die raue Landschaft des nördlichen Teils schlängelt sich mit dem Duero der dritt längste Fluss der Iberischen Halbinsel. Die lange Küstenlinie wird durch das steil abfallende Andalusische und Kantabrische Gebirge sowie die raue Felsenlandschaft Galiciens am Golf von Biskaya beherrscht. Den direkten atlantischem Einfluss spürten die Radler, insbesondere durch große Niederschläge, sommerlicher Hitzewelle tagsüber bis 35 Grad und sehr kalten Morgen bei 4 Grad in Spanien. Täglich um 5 Uhr standen die beiden auf, frühstückten und brachen nach der täglichen Bike-Inspektion gegen 6 Uhr auf, um bei angenehmen kühlen Temperaturen das Tagesziel zu erreichen. „Die wunderbare Naturlandschaft Nordspaniens und nicht zuletzt die unvergleichlich freundschaftlichen Begegnungen mit Menschen aus allen Teilen der Welt ließen den Camino Frances zu einem einmaligen menschlichen und oft auch spirituellen Erlebnis werden“, freuten sich die beiden Tettenwanger. Die Tour auf dem Camino führte drei Tage durch Deutschland, 14 Tage durch Frankreich und schließlich sechs Tage durch Spanien. „Das war nach unserer zweijährigen Coronapause die bislang härteste Tour mit 30.580 Höhenmetern bergauf und 30.740 Metern bergab“, so Sebastian Schmailzl. Den Beweis ihrer Tour zeigten die beiden Biker beim Pilgerausweis mit 24 Stempeln stolz dem DK-Fotografen.
Stolz zeigen Ludwig Beck (links) und Sebastian Schmailzl (rechts) ihre 24 Stempel auf dem "JAKOBSWEG" 2022
„Jedes Jahr war bisher anders in den zurückliegenden 29 Jahren“, beschreibt Sportwart Karl-Heinz Hecker die zurückliegenden knapp drei Jahrzehnte, seit er die Zwei-Tages-Radtour des Stammtisch Tettenwang organisiert und natürlich alle Jahre mit von der Partie ist. Dass es immer schon Wetterkapriolen gab, ist den Bikern längst klar, aber wegen Corona mussten die Pedalritter heuer auf langjährige gute Kontakte in den üblichen Ruhepausen verzichten. „Ich bin froh, dass wir auf unserer 29.Altötting-Tour alle gesund im Gnadenort angekommen und natürlich erst recht wieder heil und froh in Tettenwang zurückgekommen sind“, freut sich der 54jährige Stammtisch-Sportwart. Mit neun Startern war das Radteam dieses Jahr etwas dezimierter unterwegs, aber die sportliche Verfassung sehr konstant und stark. Begleitfahrer und Manager Günther Knoblich leistete auch in der 29. Auflage der Altötting-Stammtischwallfahrt beste Arbeit. Früh aus den Federn ging es am Samstagmorgen für die Biker mit dem Treffpunkt am „HopfenErlebnisHof“. Pünktlich um 7 Uhr startete das Feld die 135 Kilometer Wegstrecke zum Gnadenort Altötting mit der „schwarzen Madonna“. Bei schönem Wetter ging es mit Renn- und Treckingrädern auf den strapaziösen Weg, um neben sportlicher Herausforderung aber auch die „innere Seite“ der Seele aufzufrischen. Karl-Heinz Hecker hatte im Vorfeld wieder alles bestens vorbereitet und leistete wieder erstklassige Arbeit. „Größtenteils auf Haupt- und Nebenstraßen führte die Wegstrecke mit 135 Kilometer nach Altötting und am Sonntagfrüh wieder dieselbe Strecke zurück“, schildert der Stammtischchef. „Wir waren heuer wieder eine super Truppe und hatten viel Spaß miteinander auf dem Weg mit 270 Kilometern“, freute sich der 54jahrige.
Samstag schön - Sonntag Regen – keine Ausfälle
Längst geht es bei den Pedalrittern nicht nur um die Wegstrecke, die in sportlicher Figur bewältigt wird, vielmehr wollen die Männer mit dieser "Radwallfahrt" ein Stück ihres Glaubenszeugnisses geben und persönlich innere Einkehr finden. Die Straßenstrecke führte über Neustadt, Offenstetten und Rohr nach Hohenthann zum 1. Freiluft-Stopp (wegen Corona), bei der Manager Günther Knoblich die Pedalritter mit einer Brotzeit verköstigte. Weiter führte die Strecke über Landshut, Vilsbiburg zum Mittagessen nach Neumarkt St. Veit. Pünktlich um 14.30 Uhr fuhren die Stammtischler in Altötting ein. Einige Zeit nahmen sich die neun Männer zum Besuch der Basilika, Stiftskirche, Magdalenen Kirche und natürlich der Gnadenkapelle. Schließlich führt die Strecke wieder bis Niedertaufkirchen zum geselligen Beisammensein und anschließender Übernachtung im Gasthaus „Söll“. Erstmals trugen die Sportler die 24-Kilometer-Rückfahrt von Altötting bis Niedertaufkirchen mit einem Tagessieg aus – alles in rund 45 Minuten auf dem Rad. Weit dem Feld vorweg war das Trio Hecker Karl-Heinz (Tettenwang), Reitmeier Georg (Tettenagger) und Hecker Martin (Laimerstadt). Am ersten Tag wurden so 178 km zurückgelegt. „Zu keiner Zeit wurden wir nass, sondern hatten den ganzen Tag Sonnenschein – und keinerlei Ausfälle“, freute sich Hecker. Am Sonntag in der Früh sah das Wetter bis Landshut noch gut und durchwachsen aus – aber ab Landshut war dann bis zu Heimfahrt Dauerregen angesagt. Mächtig in die Pedale traten die Sportler trotz des zum Teil starken Regens. Dennoch legt die Biker die 103 Kilometer lange Wegstrecke in vier Stunden zurück. „Alles hat geklappt, keine Stürze oder Pannen – wir sind nur noch glücklich“, so Karl-Heinz Hecker, der schon im Juli 2022 mit der 30.Tour liebäugelt…Neuer Text